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10 Verbrennungen, Erfrierungen, Strahlenschäden


Bei der Behandlung von Verbrennungen, Erfrierungen und Strahlenschäden zeigt sich, dass das Ähnlichkeitsprinzip und seine Anwendung sich nicht nur auf die Anwendung von homöopathischen Arzneien beschränkt. Die Anwendung von homöopathischen körperlichen und thermischen Massnahmen bei Erfrierungen und Verbrennungen ist in solchen Fällen als äusserst hilfreich anzusehen.



• Verbrennungen
Erste Massnahmen Den Verletzten vom Feuer oder der Wärmequelle entfernen und ihn an einem möglichst gut belüfteten Ort weiter versorgen. Bei Verbrennungen mit heissem Wasser oder Öl die Kleidung an den entsprechenden Stellen entfernen. Vorsicht, da die Gefahr besteht, dass angeklebte Haut abgerissen werden kann. Dadurch können Verletzungen entstehen, die gravierender sind als die Verbrennungen selbst. Liegt die Verbrennung kurze Zeit zurück, die betroffene Stelle mit einem sauberen Tuch abwischen. Bei Verbrennungen mit Säuren sofort Stelle mit lauwarmem Wasser abspülen. Vorsicht bei grossflächigen, schweren und sehr schmerzhaften Verbrennungen. Die verbrannte Stelle örtlich mit warmen Alkoholwickeln behandeln. Dazu wird genügend reiner Alkohol in einem Wasserbad auf 50-60° erwärmt. Die Gazebinde im erwärmten Alkohol tränken und sofort auflegen. Gaze fleissig wechseln. Die Behandlung ist fortzusetzen, bis die Schmerzen nachlassen.


Achtung: Die an verbrannten Hautstellen anhaftende Kleidung nicht vor dem Eintreffen im Krankenhaus entfernen. Dies ist eine sehr heikle Aufgabe, die bei falschem Vorgehen ganze Hautflächen abreissen und die Verletzung verschlimmern kann. Massnahmen bei Verbrennungen
Behandlung gegen Verbrennungsschock und Schmerzen. Gleich nach der Verbrennung gebe man Aconitum napellus alle 10-15 min. je nach Schweregrad. Nach Aconit folgt Cantharis alle 10-15 min. in 2dl Wasser. Ebenfalls eignen sich je nach Schweregrad:
Urt-u. und Caust.



• Verbrennungen 1. Grades
Sie zeichnet sich aus durch lokale Rötung und Schwellung der Oberhaut.:
Urtica Urens

eignet sich hervorragend zur Behandlung von Verbrennungen 1. Grades. Auch die örtliche Anwendung mit Urtica urens getränkten Verbänden.



• Verbrennung 2. Grades
Zusätzlich zu Rötung und Schwellung sind Brandblasen vorhanden:
Canth.



• Verbrennungen 3. Grades
Zerstörung von Ober- und Unterhaut, Verkohlung mit lederartigen Nekrosen. Dies sind die schwerwiegendsten und tiefsten Verbrennungen, v.a. wenn sie an Unterleib, Brust oder im Gesicht lokalisiert sind. Örtliche Anwendung von Cantharis in physiologischer 20%iger Kochsalz-Alkohollösung, kontinuierliche Steigerung bis 50%. Achtung: Ist die Verbrennung grossflächig und tief, keinen reinen Alkohol auf die Haut bringen! Je grösser und je geschwächter der Betroffene ist, muss entsprechend hohe Verdünnung der Mischung Kochsalzlösung und Alkohol eingesetzt werden; die verabreichte Dosis muss unter Anwendung des homöopathischen Prinzips auf den Alkohol gemildert werden. Die Hauptmittel bei grossflächigen und schwerwiegenden Verbrennungen aller Art sind:
Ars., Canth., Caust.

Weitere Mittel:
Ac-carb., Kreos., Rhus-t., Sec., Stram.
Nach der ersten Phase der Notfallbehandlung gilt es, die Verletzung mit örtlicher Anwendung von 1%iger Calendula- Lösung fortzusetzen, deren Auftragung die Heilungsprozesse fördert.


Vorsicht!
Aufgrund der septischen und toxischen Wirkung dieser schwerwiegenden Verletzungen müssen derartige Fälle unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden.




• Erfrierungen
Die homöopathische Behandlung von Erfrierungen erfolgt durch die Anwendung gemässigter Kälte, wodurch die gegenteilige Heilwirkung angeregt wird. Man geht also genau umgekehrt vor wie bei der Behandlung von Verbrennungen, aber auch hier nach dem homöopathischen Prinzip des Heilens durch ähnliche Mittel. Beim Einsatz kalter Bäder ist Vorsicht geboten: ihre Intensität und Dauer müssen dem Schweregrad der Erfrierung und dem Allgemeinzustand des Betroffenen angepasst werden. Erste Massnahmen Mit lauwarmen gezuckerten Getränken für ausreichend Flüssigkeitszufuhr sorgen. Vermeiden von weiterem Wärmeverlust. Behandlung in sicherer Entfernung von Wärmequellen. Bei Schmerzen und Wunden örtliche Kompressen von 1%iger Hypericum-Lösung auflegen. Die meisten Erfrierungen ersten und zweiten Grades die mit Stechen, Rötung, Brennen, kalter und dunkelvioletter Haut an Fingern und Fingernägeln einhergehen, behandelt man am besten mit Agaricus muscarius während den ersten Stunden, je nach Schweregrad. Weitere Mittel: Bei Erfrierungen, die heftiges Stechen und Kribbeln in den
Finger auslösen, das auch nach Tagen nicht nachlässt:
Caust.


Bei Erfrierungen mit durchsichtigen Blasen, blasser, wachsartiger, kalter Haut, örtlicher Entzündung mit Brennen, Stechen und Schwellung, die durch örtliche Wärme schlimmer wird:
Apis.


Bei tiefgehenden Erfrierungen (2.-3. Grades), die mit dunkeln, blutgefüllten Blasen sowie sehr dunkelvioletter und kalter Haut einhergehen, wenn eine Gefahr von Wundbrand besteht:
Lach.



• Schneeblindheit / Schweissblende
Durch das im Schnee reflektierte Sonnenlicht kann es trotz bedecktem Himmel zu einer Überreizung der Augen durch ultraviolette Strahlung führen, diese gehen in der Hauptsache mit heftigem Jucken, Schmerzen und brennendem Tränenfluss einher; dem Betroffenen fällt es schwer, die Augen offenzuhalten, was in einigen Fällen sogar zu vorübergehender Blindheit führen kann. Folgende Mittel haben sich bewährt:
Acon.


Dieses Mittel ist angezeigt für schwere Fälle, die über Brennen und Verlust der Sehkräfte hinaus mit schweren Entzündungen. einhergehen, die zu Geschwüren an der Hornhaut führen
können:
Ars.



• Sonnenstich
Erste Massnahmen Den Betroffenen an eine schattige Stelle bringen damit er vor weiterer Sonneneinstrahlung und Hitze geschützt ist. Häufig Wasser trinken. Zu Beginn kann man ihn mit kühlen Kompressen abtupfen; diese dürfen aber nicht zu kalt sein. Lauwrmes, sauberes ,kohlensäurefreies Wasser trinken lassen. Es ist eines der effektivsten Mittel bei der Mehrheit von Sonnenstichen bei Kindern. Starker Blutandrang zu Kopf, rot, klopfend, Hitze im Kopf mit kalten Füssen, heisse, trockene Haut, erweiterte Pupillen sind die Leitindikationen dieses Mittels:
Bell.


Ohnmacht in der Hitze, Besserung durch frische Luft, allgemein für Menschen, die keine Hitze in geschlossenen Räumen ertragen, Gefühl der Beklemmung:
Puls.
Weitere Mittel:
Bry., Gels., Glon., Cactus.

I-Verbrennung


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