Kleines Nachschlagewerk für HAPO
9 Bisse und Stiche
Bisse und Stiche können je nach „Giftstoff“ und Empfindlichkeit der betroffenen Person zu einer grossen Bandbreite von Reaktionen führen. Wenn nicht bekannt ist, was einen gestochen oder verletzt hat, erfolgt die Beurteilung und ihre Behandlung nach den jeweiligen Symptomen.
• Insektenstiche
Die Mehrzahl der gewöhnlichen Insektenstiche reagieren sehr gut und rasch auf die Verabreichung von Ledum. Es ist in der homöopathischen Praxis bestens bewährt bei Insektenstichen (Mücken, Bienen, Wespen), Rattenbissen, Spinnenbissen und Nadelstichen. Ledum lässt sich auch zur Vorbeugung bei übermässigen Reaktionen auf Insektenstiche bei Kindern und überempfindlichen Personen einsetzen. Allgemein bei Bienen- und Wespenstichen kann Apis und Urt-u. im Wechsel gegeben werden. Herrschen Jucken, Brennen und Nesselsucht vor, sollte eine Behandlung mit Urtica urens erwogen werden. Urtica urens ist eher als Ledum angezeigt bei Stichen, die über einen starken Juckreiz hinaus zu Nesselsucht führen, wie zum Beispiel Bienen- und Wespenstiche, sowie Flohbisse. Ist keines dieser Mittel vorhanden, so kann auch eine aufgelegte Zwiebel behelfen.
• Heftige allergische Reaktionen
Todesfälle durch schwere allergische Reaktionen auf Insektenstiche v.a. Bienen und Wespenstiche kommen immer öfters vor. Häufig ist es so, dass nicht alleine das Gift entscheidend ist, auch die Reaktion des Betroffenen trägt einen wesentlichen Teil dazu bei. Angst und Panik sogar Todesangst allein können bereits zu einer lebensbedrohenden Situation führen. Folgende Mittel kommen in Frage Als homöopathisches Gegengift alle 5 Min.:
Apis.
Bei Kollapszuständen durch schwere allergische Reaktionen bei Bienenstichen. Es ist vor allem dann angezeigt, wenn sich der Betroffene in einem komatösen Kollapszustand befindet, Anzeichen von Stupor und Lähmung vorliegen, bei fahlem Gesicht, kalten Schweissausbrüchen, schwachem Puls und stark verlangsamter Atmung:
Ac-carb.Weitere Mittel Champh. Carbo-v., Verat.,
Tabac.
• Erste Massnahme nach Biss- oder Stichwunden
Je nach Erfordernis Säuberung der Wunde mit physiologischer Kochsalzlösung oder, falls nicht vorhanden, mit warmem Wasser und Seife. Falls nötig, muss die Wunde chirurgisch gesäubert werden. Behandlung mit 1%iger Calendula-Lösung auf einer keimfreien Mullbinde. (20 Tropfen Urtinktur mit in 100ml physiologischer Kochsalz-Lösung) Folgende Mittel kommen in Frage:
Hypericum perforatum
Sollte man sofort nach dem Biss in dreissig bis sechzigminütigem Abstand verabreichen. nach Möglichkeit eine 1%ige Hypericum-Lösung auf eine keimfreie Mullbinde auflegen.
Hinweis: Die Wunde sollte möglichst warm gehalten werden, da die Tetanusbazillen hohe Temperaturen ab 40°C nicht ertragen.